organisiert von Anna Watzinger (Mz*Baltazar’s Laboratory)
Vernissage: Freitag 24.10.2025, 19:00
Einführung: Ruth Horak
Ausstellungszeitraum: 25. – 31. Oktober 2025
Öffnungszeiten: Donnerstag – Sonntag, 15:00 – 19:00
Künstlerinnengespräch: Sonntag 26.10.2025, 16:00
Moderation: Margit Neuhold
Finissage: Freitag 31.10.2025, 19:00

Corinne Futterlieb (CH) und Claudia Rohrauer (AT) verbindet eine langjährige berufliche und künstlerische Auseinandersetzung mit der analogen Fotografie und dem Fotolabor. Nach ersten gemeinsamen Projekten im Photoforum Pasquart in Biel (CH), wo die beiden 2023 in der Ausstellung FOTOTECHNIKA III gemeinsam einen Raum bespielten und dem Symposium Photography after immateriality in Bern 2024, setzt die Ausstellung Dunkelkammerdialoge den inhaltlichen Austausch der Künstlerinnen fort.
Futterlieb und Rohrauer stellen sich der Frage nach dem Wesen der analogen Fotografie, indem sie die chemischen und physikalischen Grundlagen der analogen Prozesse und deren Materialität untersuchen. Sie thematisieren das Arbeiten in der Dunkelkammer und das Praxiswissen, welches auf der persönlichen Verstrickung in die Prozessabläufe und deren unmittelbarer Beobachtung aus der handwerklichen Tätigkeit heraus, basiert. Jene flüchtigen Momente der Erkenntnis, die so entstehen, werden mittels Text und Bild erfahrbar gemacht. Die Künstlerinnen erscheinen als performative Laborantinnen: Sie bewegen sich mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit, kritisch-staunend in der Grauzone zwischen dem Bestreben der Kontrolle von Material bzw. Prozess und dem Loslassen derselben hin zu einem „Geschehen Lassen“ auf der Materialebene bis zu einem möglichen Ende der Prozesskontrolle. Dabei interessieren sich die beiden Künstlerinnen für das Visualisieren und Abbilden jener prozessorientierten Arbeitsweise. Gleichzeitig stellt sich die Frage nach dem Bildmotiv, dem tatsächlich Abgebildeten und dem interpretativen Sehen von Formen, welche an naturwissenschaftliches Bildmaterial erinnern.
In der Ausstellung Dunkelkammerdialoge im Mz*Baltazar’s Laboratory treffen individuelle Arbeitsansätze der beiden auf Werke mit geteilter Autorinnenschaft, die während einer gemeinsamen Dunkelkammerklausur im Sommer 2025 entstanden sind. Das schwer greifbare “Erfahren in der Dunkelheit des Labors” findet künstlerisch eine Form und wird für das Außen zugänglich. Im Fokus steht dabei die Suche nach dem “Es” der Fotografie, welches im Dialog zwischen Material, Chemie und Verarbeitung in Erscheinung tritt und die Festschreibung der Fotografie als Medium der Repräsentation und Reproduzierbarkeit sabotiert. Reaktionen in Filmmaterial und Chemie werden mehr provoziert als produziert und schlussendlich werden diese zu scheinbar abbildlosen Bildern. Der Prozess wird zum Motiv.